JIGGY
Sabine Tress’s paintings can be understood as constantly reforming spaces of possibility, in which another form of expression takes over, to a point where words are no longer enough to describe emotions or give space to emotionality as such. Large gestural forms in the shape of hearts or clouds, layers upon layers, arcs that trace their parallel paths through the various backgrounds and intermediaries; vibrant colours that clash explosively, connect with each other, recede in turmoil or overlap harmoniously; dense, luminous surfaces interacting with airy, free lines; white, transparent veils covering bright neon colours – the uncontrollable collides with controlled gestures. Traces and streaks of flowing paint, surfaces on which undissolved pigments accumulate, combine with curved, composed forms. Sabine Tress’s paintings involve a tension between the memory of what was felt during the creative process and the immediate feelings evoked when looking at them (Feelings can be everything and nothing, a flicker, a flow).
Galerie ESTHER VERHAEGHE, Brussels
11/04/24 - 20/05/24

Slumber
The Promise of Sleep
Das Versprechen des Schlafs

Sabine Tress’ 2024 entstandenen Malereien tragen Titel wie still sleeping, sleeping oder half awake. Sie erinnern an Betten, Federkissen, Ruheräume, Schlummerkojen, an sichere, schützende Schlaforte, Orte des Rückzugs, der Intimität und Vertrautheit.
Schlaf gehört wie Ernährung, Geboren-werden und Sterben zu den grundsätzlichen Parametern des Lebens, die uns als menschliches Individuum mit den meisten anderen Lebewesen verbinden. Jeder Mensch hat eine eigene Schlafbiografie, eigene Probleme, Anekdoten, Bedürfnisse, unterschiedliche Hilfsmittel und Accessoires die uns in den Schlaf begleiten. Ein erholsamer Schlaf ist ein Vorteil und in bestimmten Lebenssituationen und -lagen hart umkämpft, denn Schlafentzug ist mitunter fremdgesteuert und von äußeren Faktoren beeinflusst. In den Schlaf zu finden impliziert eine aktive Handlung, ein Bemühen, eine Leistung, das erfolgreiche Ausblenden des Alltags, der Verpflichtungen, Verantwortlichkeiten, von dem, was uns Nachdenken, Sorgen oder Glück bereitet. Dem Schlaf zu erliegen hingegen könnte man als Privileg beschreiben, ungeahnt und ohne Mühen hinüber in den Schlaf zu gleiten – gerade eben noch Vorkehrungen treffend für eine angenehme Bettruhe und schon eingetaucht sein in die andere Welt, die der Träume, Möglichkeiten und Irrationalitäten. Erschöpfung und Müdigkeit haben zwei Seiten und werden individuell und situationsbedingt bewertet.
Wenn wir die Augen geschlossen und in einen tiefen Schlaf gefunden haben, sind wir allein, abgeschottet vom Außen, auf uns gestellt. Wir sind nicht mehr Teil der sozialen, der gesellschaftlichen, der politischen Welt. Oder?, schreibt Theresia Enzensberger in ihrem Buch Schlafen (2024). Der Schlaf ist eine Leerstelle, eine nur begrenzt nutzbar zu machende phänomenologische Lücke, er nimmt viel Zeit in Anspruch und fordert spezielle Räume und Rahmenbedingungen ein. Das Dilemma des Kapitalismus ist Folgendes: Einerseits ist der Schlaf überflüssig, eine störende Verschwendung von Zeit, in der ein Mensch weder arbeiten noch konsumieren kann, andererseits ist die Produktivität eines wachen, arbeitenden Menschen direkt von der Qualität seines Schlafes abhängig. (Enzensberger).
In den Bildmotiven der (historischen) figürlichen Malerei sind Zustände des Schlafes, des Todes und der Ohnmacht in ihrer Abgrenzung zueinander häufig nur durch zusätzliches Beiwerk und Attribute erkennbar. In Sabine Tress‘ Bildern ist es der Raum, der den gemalten Schlaf umgibt, seine warmen, zurückgenommenen Farben und weichen Formen, die keine Missverständnisse aufkommen lassen. 

Ein-schlafen heißt, sich hinein-zu-schlafen, sich hinein in den Schlaf zu begeben, hinein in ein Bett, in ein Bild.

Ein Text von Lisa Alice Klosterkötter zur Ausstellung.

Spontronic, Cologne
04/07/24 - 14/07/24

Einfädelspur
Eine Autofahrt durch Deutschland; von Frankfurt über Mannheim, Köln und Bremen nach Berlin mit einigen Zwischenstopps auf der Strecke. Die Ausstellung spiegelt die Fahrt wider: Positionen aus den einzelnen Städten werden jeweils zusammen in einem Raum gezeigt. Drei Zimmer für Frankfurt, Köln und Berlin, ein Mannheimer und ein Bremer Bad, im Flur die Zwischenstopps. Teilnehmende Künstler*innen: Neda Aydin Tobias Becker Artjom Chepovetskyy Sebastian Dannenberg Laura Dechenaud Goekhan Erdogan Dhan Fabbri Jakob Francisco Alexander Ganea Julia Gerke Tama Gono Fritzi Haußmann Anne-Louise Hoffmann Valentina Jaffé Olga Jakob Simon Kalmbach Taeeun Kim Daniel Ramon Persy Kuchenbaum Theresa Lawrenz Swan Lee Wiebke Mertens Katja von Puttkamer Mira Siering Sabine Tress Fred Unruh Marcel Friedrich Weber Florian Witt. Curated by Theresa Lawrenz and Marcel Friedrich Weber.
Zuostant, Berlin
09/06/22 - 11/06/22

How to get the paint to tango
Aufreißen, entzerren, rollen, übereinanderschichten, überlagern, bespannen, ausdehnen, zerschneiden, choreographieren, transparent machen, Vibration erzeugen… Das sind die definierenden Arbeitsschritte der Künstler*innen Gabriele Basch, Artjom Chepovetskyy, Sibylle Czichon, Laurence Grave, Lea Schäfer, Elisabeth Sonneck und Sabine Tress. Entlang der Frage nach Oberflächenstruktur, Materialität, Größendimension und Verhältnis zum Raum bezeugen die Werke auf ganz unterschiedliche Art und Weise das unbändige Potenzial von Farbe im Raum.
Atelierfrankfurt, Frankfurt
24/06/22 - 01/09/22
The nature of Abstraction
Die Parallelen zwischen den sieben künstlerischen Positionen sind offensichtlich: Im Zentrum steht das Bild als klar begrenzte Oberfläche, die das räumlich und zeitlich sich auf ihr vollziehende Bildgeschehen vor allem als Prozess begreift und dies auch kenntlich macht. Malerei versteht sich hier als Austragungsort aufeinander bezogener Aktionen, in deren Wechsel von farbgesättigter wie transparenter, lichthafter wie verdichteter, vielfältig nuancierter Farbmaterie sich das malende Individuum in seiner Subjektivität wiederfindet, in maximaler Unterscheidung zu einer konzeptbasierten Herangehensweise. Mit Arbeiten von Becker Schmitz, Ina Gerken, Jan Holthoff, Jan Kolata, Laura Aberham, Max Frintrop & Sabine Tress. Text von Sabine Elsa Müller. Kuratiert von Jan Holthoff.
Kunstwerk, Köln09/06/22 - 11/06/22
Eyes like lotus leaves
Für die Ausstellung zeigt Sabine Tress aktuelle Malereien mit Acryl/Pigment auf Leinwand und Papier. Ihre prozesshafte Arbeitsweise ermöglicht eine Offenheit und Spontanität beim Malen. Die Materialität, das Spannungsverhältnis von farbigen Flächen und teilweise graphisch anmutenden gestischen Setzungen sind in den letzten Jahren vordergründig. Die Farbauswahl ist bei der Ausstellung „eyes like lotus leaves“ im STROMA Projectspace poppig-knallig - teilweise sind Stellen auf der Bildfläche mit einer weissen Glasur überzogen. Die erhältlichen Editionen auf Papier sind ebenfalls für die Ausstellung entstanden. Der Titel ist von dem Song der englischen Band Life without Buildings „sorrow“ ausgeliehen, in dem die Narration nur teilweise einen Sinn ergibt aber hauptsächlich Wörter gesampelt und erfunden erscheinen. Zur der Ausstellung erschien eine Edition.
Stromaspace, Köln16/05/21 - 06/06/21
Freshtest
Kuratiert von Christine Reifenberger und Michael Jäger. Mit Arbeiten von Barbara Dörffler, Bärbel Messmann, Clem Crosby, Esther Fritz, Eva Kollischan, Klaus Schmitt, Martin Streit, Shila Khatami, Winfried Virnich & Sabine Tress. Text von Sabine Elsa Müller.

Kunstverein Koelnberg, Köln10/05/19 - 26/05/19
Remmidemmi
Mit Arbeiten Mit Arbeiten von Marlet Heckhoff, Olga Jakob, Franziska Reinbothe, Marcel Friedrich Weber, Veronika Weingärtner, Artjom Chepovetskyy & Sabine Tress.Raumbaart, Mainz19/01/19 - 20/01/19